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			Zuwanderung
 
 Seit nunmehr 75 Jahren leben wir in Frieden. Wenngleich streng 
			genommen kein Frieden herrscht, so haben wir doch zu mindestens in 
			dieser Zeit keine kriegerischen Handlungen mehr erlebt. Was für uns 
			mittlerweile selbstverständlich ist – mit der Gefahr, dies nicht 
			mehr ausreichend wertzuschätzen – ist für mehr als die Hälfte der 
			Weltbevölkerung nicht selbstverständlich und viel schlimmer noch, 
			für viele Menschen ein nicht in Aussicht stehender Umstand. Wir 
			haben alle in Erinnerung, wie viele Menschen insbesondere in den 
			Jahren 2014 und 2015 auf der Flucht waren. Dabei waren viele 
			Menschen auf der Suche nach Sicherheit und Geborgenheit für sich und 
			ihre Familien mit dem Ziel „Deutschland“ aufgebrochen und auch bei 
			uns in Drensteinfurt angekommen. Es hat gerade in der Anfangsphase 
			immenser Anstrengungen bedurft, den Geflohenen ein einigermaßen 
			menschenwürdiges Leben bei uns zu ermöglichen. Da wir die 
			erforderlichen Strukturen hierfür erst noch auf- und ausbauen 
			mussten. Vieles was gebraucht wurde, war noch nicht da. Kreativität, 
			Organisationsgeschick und häufig schnelle Entscheidungen waren 
			notwendig, um Herr der Situation zu bleiben. Dank der Tatsache, dass 
			die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung ebenfalls 
			bereit waren, erhebliche Anstrengungen auf sich zu nehmen und weil 
			gerade auch eine unvorstellbar große Bereitschaft in der Bevölkerung 
			da war, zu helfen, ist es uns gelungen, eine Willkommensatmosphäre 
			aufzubauen. Dafür, dass hier alle mit angepackt und eigene 
			Interessen hintangestellt haben, bin ich dankbar und es erfüllt mich 
			auch ein wenig mit Stolz.
 
 
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