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			Parteiliche Unabhängigkeit
 
 Mein politisches und gesellschaftliches Engagement habe ich nie 
			an eine Partei gebunden. Vielmehr habe ich mich immer sachbezogen 
			für die aus meiner Sicht wichtigen Ziele und richtigen Wege 
			eingesetzt. Mir persönlich sind ausschließlich die Inhalte wichtig 
			und ich behalte mir gerne meine Unabhängigkeit.
 
 Für die Übernahme eines so verantwortungsvollen Amtes wie das des 
			Bürgermeisters einer Gemeinde, halte ich genau diese Bewahrung 
			meiner Unabhängigkeit für den besten Weg, um allen Mitbürgerinnen 
			und Mitbürgern, aber auch allen Parteien gegenüber gleichermaßen 
			offen und gerecht gegenübertreten zu können. Der Bürgermeister oder 
			die Bürgermeisterin ist laut einer Untersuchung der 
			Bertelsmann-Stiftung aus dem Jahr 2008 in unserem politischen System 
			das zentrale Element auf kommunaler Ebene: „Als von den Bürgerinnen 
			und Bürgern direkt gewählte Repräsentanten ihrer Stadt sind sie die 
			wichtigste direkt legitimierte Führungspersönlichkeit mit 
			weitreichenden politisch-administrativen Kompetenzen.“ Als 
			hauptamtlicher Bürgermeister leite ich die Verwaltung, vertrete und 
			repräsentiere Drensteinfurt nach außen und führe den Vorsitz im Rat 
			sowie im Haupt- und Finanzausschuss der Stadt. In diesen Gremien 
			besitze ich auch Stimmrecht und insgesamt bin ich verantwortlich für 
			die Vorbereitung und Umsetzung der gefassten Beschlüsse. Darüber 
			hinaus bin ich Dienst- und Disziplinarvorgesetzter aller 
			Beschäftigten, Beamtinnen und Beamten der Verwaltung sowie der 
			Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr, was insbesondere auch eine 
			umfassende Fürsorgepflicht einschließt.
 
 Das Denken in "Freund-Feind-Bildern" liegt mir gänzlich fern. 
			Entscheidungsprozesse zu moderieren und zu gestalten, gelingt immer 
			dann am besten, wenn bei aller gebotenen Empathie eine unparteiische 
			Distanz zum Inhalt und zu den Beteiligten bestehen bleibt. Und genau 
			das ist in den letzten sechs Jahren gut gelungen. Nahezu alle 
			politischen Beschlüsse sind einstimmig oder doch zumindest mit 
			großer Mehrheit gefasst worden. Genau das herbeizuführen, sehe ich 
			als meine Aufgabe und da ist eine zu große Nähe zu den politischen 
			Parteien eher hinderlich als förderlich. Mit den unterschiedlichen 
			politischen Strebungen kann ich am besten arbeiten, wenn ich selber 
			unbefangen und unabhängig agieren kann.
 
 Dennoch ist auf der anderen Seite die Unterschiedlichkeit unserer 
			Parteienlandschaft unverzichtbar. Wir brauchen Menschen, die sich 
			für ihre Überzeugungen einsetzen und wir brauchen vor allem auch 
			politisch aktive Menschen, die unterschiedliche inhaltliche 
			Schwerpunkte abbilden. Meine Aufgabe als Bürgermeister sehe ich 
			darin, genau zwischen diesen vielen unterschiedlichen Positionen zu 
			vermitteln, einen ausgewogenen Konsens herbeizuführen und am Ende zu 
			einem nutzbringenden Beschluss zu kommen. Genau darin liegt aus 
			meiner Sicht auch der Vorteil meiner parteilichen Unabhängigkeit.
 
 Und diese habe ich mir aus voller Überzeugung bewahrt. Ich strecke 
			allen, die auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen 
			Grundordnung stehen, meine Hand entgegen und schenke ihnen auch 
			meine volle Aufmerksamkeit. Aber ich behalte mir zu jeder Zeit vor, 
			eine abweichende Meinung zu haben und ggf. auch zu behalten. 
			Gleichwohl ist es stets auch mein Bestreben, bei gegensätzlichen 
			Positionen oder in Konfliktfällen zu guten Kompromissen zu kommen. 
			Wenn ein guter Kompromiss gelingt, geben in der Regel zwar alle 
			etwas von ihren ursprünglichen Positionen auf, aber alle bekommen 
			auch einen Teil Ihrer Zielvorstellungen umgesetzt. Aus diesem Grund 
			gibt es aus meiner Sicht bei einem guten Kompromiss nur Gewinner. 
			Das - im Sinne des bestmöglichen Ergebnisses für unsere Gemeinde - 
			zu erreichen, ist mein Ansporn.
 
 
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